Mit einem Raketenmotorrad wollte Fritz von Opel Ende der 20er Jahre einen neuen Weltrekord für Zweiräder aufstellen. Nachdem er im Mai 1928 bereits einen Weltrekord (238 km/h) mit dem Rak 2 Raketenwagen aufgestellt hatte, setzte er auch bei dem Motorrad auf Raketentechnik.
Zuerst sollte der leistungsgesteigerte 500ccm-Motor mit 30 PS die Maschine auf etwa 145 km/h bringen. Dann sollten nacheinander die sechs Raketen gezündet werden, um das Motorrad auf über 220 km/h zu beschleunigen.
Damit hätte Fritz von Opel den alten Weltrekord (200,6 km/h) für Zweiräder deutlich überboten. Leider kam es nie zum Rekordversuch, weil Fritz von Opel nicht die behördliche Genehmigung dafür bekam.
Die gezeigte Maschine ist ein originalgetreuer Nachbau des Raketenmotorrads von 1928.
Eine Scott Super Squirrel von 1929 wurde im Juni 2009 für 276.000 US-Dollar versteigert. Das sensationelle Ergebnis mag hauptsächlich am prominenten Vorbesitzer Steve McQueen gelegen haben. Auch die von Custom-Künstler Kenneth Howard aufgebrachten Verzierungen und das fehlerhafte Modelljahr dürften zur Wertsteigerung beigetragen haben.
Aber die Scott Super Squirrel war auch sonst ein bemerkenswertes Motorrad, für das Sammler heute hohe Preise zahlen. Schon die ersten Scott Motorräder waren 1908 dank Wasserkühlung, Teleskopgabel und mittragendem Motor sehr fortschrittlich. Im Renneinsatz galten sie spätestens nach den Siegen von 1912 und 1913 bei der Tourist Trophy als nahezu unschlagbar.
Die Scott Super Squirrel kam 1924 auf den Markt und hatte eienn revolutionären Zweitaktmotor mit 498 ccm oder 596 ccm. Zusammen mit der normalen Scott Squirrel und der Flying Squirrel festigte sie das famose Image der Marke. Die legendären Squirrel-Modelle sind heute gesuchte Motorrad-Oldtimer.
Firmengründer Alfred Angas Scott erlebte die Super Squirrel nicht mehr. Er war bereits 1919 aus dem Unternehmen ausgeschieden, um sich als Autobauer zu versuchen, und 1923 gestorben. Nach mehreren Besitzerwechseln stellte die Scott Motor Cycle Company 1978 die Produktion ein.
Friedel Münch baute mit der Münch Mammut das erste Big Bike überhaupt und lange Zeit das stärkste Serien-Motorrad der Welt. Der Beiname Mammut war sehr zutreffend, denn dieses Motorrad war größer, schwerer (260 kg) und kräftiger als alle anderen.
Leider war es auch wegen ausbleibenden Erfolgs ziemlich bald vom Aussterben bedroht. Zwischen 1966 und 1976 wurden 476 Münch Mammut gebaut. Offiziell hieß die Maschine Münch-4 TTS, denn der Name "Mammut" war bereits markenrechtlich geschützt.
Das Besondere an der Münch Mammut war der luftgekühlte Motor, der vom NSU Prinz kam. Zuerst hatte er 1000ccm und 55 PS, später gab es die Münch Mammut auch mit 1100, 1200 und 1300 ccm und 100 PS in der stärksten Version.
Weil die Münch Mammut permanent weiterentwickelt und verbessert wurde, ist jede Münch Mammut ein Einzelstück. Heute gibt es immerhin noch etwa 250 Maschinen.
Die Wooler Flat Four wurde im Februar 2009 erstmals außerhalb Englands auf einer Oldtimer-Messe präsentiert. Auf der Bremen Classic Motorshow konnten die Besucher das Motorrad aus dem Jahr 1953 aus nächster Nähe bestaunen.
Erbaut wurde sie von John Wooler. Wooler baute bereits 1909 sein erstes Motorrad. Nach dem ersten Weltkrieg wurden Boxermotoren und ungewöhnlich geformte Tanks zum Markenzeichen von Wooler-Maschinen. Zwischen 1930 und 1947 ruhte die Motorrad-Produktion. Danach baute Wooler seine Motorräder nur in sehr kleinen Stückzahlen.
Die Wooler Flat Four wurde weniger als 100 mal gebaut. Ihr Vierzylinder-Boxermotor liefert seine Kraft per Kardanantrieb ans Hinterrad. Zu erkennen ist die Wooler auch an ihrem langgezogenen Tank mit integriertem Scheinwerfer, Blinkern und Tacho. Heute soll es nur noch etwa 10 Wooler Flat Four geben.
Alte Motorräder damals und heute
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